„Wir haben sehr früh begonnen, vor allem bei Gewerbetreibenden, Hotel- und Restaurantbetrieben Zwischenabrechnungen durchzuführen und die monatlichen Abschläge zu senken“ erklärt Bettina Schmid, Leiterin der Zentralen Dienste der Stadtwerke. „Bei unseren normalen HaushaltskundInnen wurden kaum Anpassungen vorgenommen, zumal da nicht zu erwarten ist, dass sich der Verbrauch stark verändert. Um Problemkunden, die auch ohne Pandemie-Krise eine schlechte Zahlungsmoral haben, kümmern wir uns jetzt natürlich verstärkt. Wir wollen verhindern, dass höhere Forderungssummen auflaufen und diese KundInnen so einen immer größeren Forderungsberg vor sich herschieben. Sperrungen vermeiden wir in der Krise und sehen sie wirklich als allerletzte Lösung. Wichtig ist für uns: Unsere KundInnen müssen sich bei Zahlungsschwierigkeiten dringend mit uns in Verbindung setzen, einfach keine Zahlungen mehr zu leisten ist keine gute Idee. Die Zahlungen werden ja nur aufgeschoben und nicht aufgehoben. Schließlich ist uns bewusst, dass in einer derartigen Situation mit finanziellen Engpässen und Existenzängsten die Sperrung der Energie- oder Telekommunikationsversorgung fatal sein kann und dafür haben wir unbedingt Verständnis“. Mahnungen gehen bei den Stadtwerken zwar im gewohnten Rhythmus raus, auf Mahngebühren verzichten die Stadtwerke aber komplett.
Ganz ähnlich handelt die Telekommunikation Lindau. „Bei uns gibt es keine neuen Sperrungen mehr, Mahnungen werden ohne Mahngebühren verschickt und auch bei uns wird die regionale Karte gespielt: Unsere KundenbetreuerInnen bieten individuelle Beratungen und Absprachen an“ berichtet der Leiter des kaufmännischen Services, Lars Retzlaff. Wichtig ist auch bei der Telekommunikation, bei Zahlungsschwierigkeiten mit dem Unternehmen Kontakt aufzunehmen.
Beim Stadtverkehr Lindau haben die Stadtbus-Kundinnen- und Kunden, die momentan überhaupt nicht Stadtbus fahren, die Möglichkeit, das Jahreskarten-Abo zu unterbrechen und ihre Jahreskarte im ZUP-Büro zu hinterlegen. Die hinterlegten Monate werden dann zurückerstattet.
Stadtwerke Lindau mahnen zurückhaltend und sperren nur im Härtefall
„Als regionaler Energieversorger sind wir uns zu 100 Prozent unserer Verantwortung bewusst, zeigen Verständnis und sind – gerade in der Krise – noch näher bei unseren KundInnen“ betont Stadtwerke Lindau-Geschäftsführer Hannes Rösch. „Und eben weil wir vor Ort und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter telefonisch und per Mail nach wie vor erreichbar sind, setzen wir sehr stark auf persönlichen Kontakt und individuelle Absprachen. Schließlich möchten wir alle so gut wie möglich aus dieser Krise herauskommen“.
