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15. Oktober 2021

Die Geschichte der Stadtwerke (Teil 1): Seit 1900: Strom in und für Lindau

Die Lindauer Stadtwerke haben eine lange und bewegte Geschichte – vom reinen Strom-Gas-Wasser-Lieferanten hat sich der Energieversorger im ständigen Strukturwandel der Branchen immer wieder anpassen, verbessern und verändern müssen. Aus dem städtischen Eigenbetrieb mit Werkleiter und Werkausschuss wurde 2005 als 100prozentige Tochter der Stadt Lindau die Stadtwerke Lindau (B) GmbH & Co. KG mit Geschäftsführer und Aufsichtsrat. Lesen Sie in diesem ersten Teil unserer Geschichte, wie der Strom nach Lindau kam…

Von der „Lindauer AG für Gasbeleuchtung“ zum städtischen Elektrizitätswerk
Weil der Stadtmagistrat im Jahr 1895 beschlossen hatte, den Vertrag mit der Firma Riedinger aus Augsburg von 1862 (ab 1873 die gemeinsame „Lindauer AG für Gasbeleuchtung“) über die Beleuchtung des Seehafens, des Bahngeländes und der städtischen Beleuchtung nicht zu verlängern, wurde der Weg für ein städtisches Elektrizitätswerk frei. Der Vertrag mit Riedinger bestand bis 1900. Tatsächlich machte die Beleuchtungs- und Gasversorgungs-Monopolstellung dieser AG jegliche Verbesserung unmöglich und stand außerdem der Errichtung eines Städtischen Elektrizitätswerkes im Weg.
Am 27. Juli 1899 konnte mit dem Bau eines Dampfkraftwerkes auf einem Teil des Fundamentes der ehemaligen Karolinenschanze nördlich der Stadtmauer begonnen werden. Mit Kosten von 450.000 Mark war dies kurzzeitig das größte Bauprojekt im Königreich Bayern. Bürgermeister Schützinger schilderte in seiner Übernahmerede am 24. August 1900 das Entstehen des Werkes und gab der allgemeinen Freude darüber Ausdruck, dass man jetzt vom Druck des „Gasvertrages“ und von dem „Vorzug“, das teuerste Gas in Deutschland zu verbrennen, befreit sei. In den Jahren bis 1908 erfolgte der Anschluss großer Teile der Gemeinden Aeschach, Hoyren, Reutin und Bodolz an das städtische Gleichstromnetz, dessen Reichweite damit aber auch erschöpft war. Um auch weiter entfernte Gemeinden versorgen zu können, wurde 1911 der Ausbau einer Drehstromversorgungsanlage genehmigt. So konnten bis 1916 auch die Gemeinden Wasserburg, Nonnenhorn, sowie große Teile von Unterreitnau, Oberreitnau, Achberg und Hege ans Netz genommen werden. Der stetig steigende Bedarf und der Wunsch weiterer Gemeinden auf Netzanschluss führten am 22. Juni 1915 zum ersten Fremdstrombezug und Anschluss an die Vorarlberger Kraftwerke, damals noch die Firma „Jenny & Schindler“. Mit diesem Stromliefervertrag war im ersten Weltkrieg beiden Seiten geholfen: Die Stadt Lindau brauchte dringend Ersatz für die teure und schwer erhältliche Kohle zur Stromerzeugung, „Jenny & Schindler“ brauchten dringend neue Einnahmen, da es sowohl den Textilwerken als auch den Elektrizitätswerken wirtschaftlich schlecht ging. Cosmus Schindler, der kaufmännische Geschäftsführer von „Jenny & Schindler“, hatte bereits 1904 von Lochau über Unterhochsteg entlang der Bahnlinie eine private „Fernleitung“ legen und seine luxuriöse Villa Leuchtenberg in der Eichwaldstraße mit Strom versorgen lassen.

Von der Insel nach Reutin
Auf Grund vielfältiger technischer Neuerungen und Betriebsansiedelungen stieg und steigt der Stromhunger enorm an. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten waren kontinuierlich Erweiterungen und jede Menge Investitionen notwendig. So wurde im Jahr 1925 auf dem Gelände des neuen städtischen Gaswerks Reutin eine 50.000 Volt-Umspannstation erbaut. Mitte der Dreißigerjahre wurde eine 45.000 Volt-Leitung von Lindau aus zum Anschluss an die 45.000-Volt-Station in Niederstaufen und an das deutsche Hochspannungsnetz erstellt. In diesem Zusammenhang wurde auf dem Gelände in der Auenstraße eine 45.000-Volt-Freiluftschaltanlage mit einem 1.000 kVA (Kilovoltampere) Trafo errichtet. Die Dampfmaschinen und Batterieanlagen im E-Werk in der Altstadt wurden abgebrochen. Weitere Meilensteine waren die Umstellung von Gleichstrom 220/440 Volt auf Drehstrom 220/380 Volt sowie in kleineren Ortsbereichen von 120/210 Volt auf 220/380 Volt in den Jahren 1936 bis 1957 und 1940 der Bau einer Trafostation am Giebelbach mit Mittelspannungsverteilungsanlage für See- und Landgemeinden, 1963/1964 der Neubau der 110.000 Volt Freiluftschaltanlage sowie zwischen 1969 und 1970 die Umstellung des Mittelspannungsnetzes von 6.000 auf 10.000 Volt. Die 110.000 Volt Freiluftschaltanlage wurde 1975 erweitert. Zusätzlich zur 1960 errichteten Pfänderleitung von Bregenz nach Lindau wurde 2012 ein 110-kV-Kabel durch die zweite Pfändertunnelröhre gelegt. Dieser zusätzliche Anschluss an das Vorarlberger Hochspannungsnetz bringt Lindau heute die Sicherheit, dass bei einem Ausfall der Pfänderleitung nach wie vor eine zuverlässige Versorgung gegeben ist.
Das Umspannwerk mit neuem Schalthaus und Schaltanlage startete seinen Betrieb im Dezember 2006. Von März bis Dezember 2008 entstand die neue 110-kV-Freiluftanlage und die Anlage aus dem Jahr 1964 wurde außer Betrieb genommen. Der Wartungs- und Instandsetzungsaufwand war jährlich gestiegen und die Ersatzteilbeschaffung für die elektrischen Bauteile war immer schwieriger und teurer geworden. Als schließlich noch eine Generalsanierung der Stahlbetonfundamente und Kabelkanäle anstand, entschied man sich nach einer Wirtschaftlichkeitsberechnung für den Neubau der Anlage.

Energiewende und Klimaschutz stets im Blick
Einen mutigen und vorausschauenden Schritt wagten die Stadtwerke 2014 und stellten Ihre Stromlieferung komplett auf Ökostrom aus Wasserkraft um. Bereits davor stammten gut 85 Prozent des Strommixes aus regenerativen Quellen und mit „100 Prozent-Ökostrom“ setzten die Stadtwerke ein konsequentes und deutliches Zeichen. Energiedienstleistungen wie Wärme-Contracting, Energieberatung oder Thermografie kamen zum reinen Versorgungsangebot dazu, im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsmodells wurden Solaranlagen auf dem Lagerdach der Stadtwerke und der Eissportarena errichtet. Seit 2014 fördern die Stadtwerke Elektromobilität nicht zuletzt durch die Errichtung von Ladesäuleninfrastruktur. Knapp 40.000 Euro investierten die Stadtwerke in die ersten vier Ladesäulen in und um Lindau: in der Auenstraße, am Karl-Bever-Platz, am Autobahnzubringer und in Wasserburg entstanden die ersten „Tankstellen für Elektroautos“.
Im Jahr 2020 war das Stromnetz der Stadtwerke insgesamt 765 Kilometer lang. Über 8.371 Hausanschlüsse wurden 35.668 EinwohnerInnen versorgt.

manu/kim/KS/Quellen: „Hundert Jahre Elektrizitätswerk Lindau“, Stadtwerke-Archiv/Fotos: Stadtwerke Lindau

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